Wirtschaftspolitik

Die aeesuisse nimmt im Namen und im Interesse ihrer Mitglieder Stellung zu aktuellen wirtschaftspolitischen Themen, gibt Stellungnahmen zu politischen Geschäften ab und bringt sich aktiv in politische Prozesse ein.

Nachhaltigkeits-Deal für die Schweiz

Die Covid-19-Pandemie führt uns vor Augen, wie verletzlich unsere Wirtschaft ist – insbesondere dort, wo sie auf einem nicht nachhaltigen Umgang mit Ressourcen basiert. Die Pandemie hat auch gezeigt, wie schnell die Umwelt und die Gesellschaft auf eine (vorübergehende) Verringerung von Umweltbelastungen reagiert: Die Natur erholt sich sichtbar, die Bedürfnisse der Menschen ändern sich grundlegend. Gleichzeitig zeigen die immer neuen Rekord-Temperaturen und die immer häufiger auftretenden Trockenperioden, dass die Zeit zum handeln drängt.
Die Entwicklungen der letzten Wochen manifestierten klar, wie schnell Themen, die bis vor Kurzem noch oben auf der politischen Agenda standen, von derselben gefegt werden – und wie schnell, politische und wirtschaftliche Prioritäten anders gesetzt werden. Dies gilt auch für die Energie- und Klimapolitik. Dabei ist auch Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga überzeugt, dass der Schutz der Umwelt, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Ankurbelung des Wirtschaftswachstums im Einklang mit den Zielen des Klimaübereinkommens von Paris von strategischer Bedeutung sind für eine nachhaltige Krisenbewältigung.
Daher ist jetzt der Zeitpunkt, um mit den Erfahrungen aus einer Krise, wie sie unsere Gesellschaft noch nicht erlebt hat, und der übergreifenden Einsicht in die Notwendigkeit entschlossenen Handelns die unmittelbaren Folgen der Krise zu bewältigen. Es gilt, deutliche Impulse für eine Transformation der Wirtschaft und unseres Lebensstils zu geben. Die Stärkung der einheimischen Wirtschaft steht dabei im Fokus, d.h. es gilt Investitionen auszulösen, die die Wertschöpfung im Inland mit nachhaltiger Wirkung ermöglichen.
Resolution aeesuisse «Nachhaltigkeits-Deal» für die Schweiz
Video Resolution aeesuisse «Nachhaltigkeits-Deal»

Die aeesuisse hat auf der Grundlage zweier wissenschaftlicher Studien Grundsätze für ein umfassendes Markmodell entwickelt, das die grossen Herausforderungen in der Energie- und Klimapolitik aus integraler Sicht angeht und berücksichtig. Das Markmodell basiert auf vier Eckpunkten:

  1. Die Schweiz braucht einen verbindlichen Ausbaupfad für Strom aus erneuerbaren Quellen – und preisgetriebene Interventionsinstrumente.
  2. Die Versorgungssicherheit wird gestärkt und die Abhängigkeit vom Ausland verringert durch den Ausbau erneuerbarer Energien.
  3. Zur Reduktion der CO₂-Emissionen können vor allem der Gebäudepark und der Verkehrssektor beitragen. Erneuerbare Wärme und Elektrifizierung sind die Hebel dazu.
  4. Förderliche Rahmenbedingungen, die Kostenwahrheit, effiziente Bewilligungsprozesse und gezielte Investitionsbeihilfen sowie Lenkungsmassnahmen einschliessen, sind der Schlüssel zum Erfolg.

Integrales Marktmodell der aeesuisse Broschüre, 2018
Medienmitteilung aeesuisse zum Integralen Marktmodell vom 10.12.2018
Medienmitteilung ZHAW zum Integralen Marktmodell vom 10.12.2018
Studie «Aktuelle Vorschläge zum Strommarkt: Inwiefern werden damit die erneuerbaren Energien gefördert?», ZHAW, Februar 2018
Studie «Zukünftiges Marktdesign für erneuerbare Energien in der Schweiz», ZHAW, September 2018