4. Mai 2022

Medienmitteilung Geothermie: Putin-Gas wird vollständig ersetzt

Geothermische Wärme kann das Gas aus Russland vollständig ersetzen. Geothermie verursacht keine Emissionen und muss nicht importiert werden. Es ist höchste Zeit, dieses Potenzial in der Schweiz vollständig zu nutzen. Damit es gelingt, braucht es in erster Linie den politischen Willen. Der Verband Geothermie-Schweiz fordert Bund, Kantone, Städte und Wirtschaft auf, aktiv zu werden.

Im wahrsten Sinn des Wortes: Wir stehen auf Energie. Das in der Schweiz nutzbare Potenzial von Geothermie beträgt nach wissenschaftlichen Studien mindestens 17 Terawattstunden. Dabei handelt es sich nicht um das theoretische, sondern um das wirtschaftlich nutzbare Potenzial. Mit dieser Wärme lässt sich das aus Russland importierte Gas von gegen 16 Terawattstunden vollständig ersetzen und insgesamt mehr als ein Viertel des gesamten Wärmebedarfs der Schweiz decken.

Die im Untergrund der Schweiz als Wärme gespeicherte geothermische Energie ist eine natürliche, lokale Energiequelle, die Wärme rund um die Uhr liefert. Sie wird noch viel zu wenig genutzt. Bei Erdwärmesonden in wenigen Hundert Metern Tiefe zur Beheizung von Einfamilienhäusern und Überbauungen gehört die Schweiz zwar zur Weltspitze. Das Potenzial ist weiter ausbaubar. Noch mehr gilt dies für das Potenzial in mittleren Tiefen von 1 bis 3 Kilometern, das heute kaum genutzt wird. Mit dem dort vorhandenen warmen Wasser lassen sich ganze Dorf- und Stadtquartiere sowie Anlagen für Industrie und Landwirtschaft beheizen und kühlen. Die Technologie ist seit Jahren erprobt und wird zum Beispiel in Paris, München und den Niederlanden breit eingesetzt.

Appell an Bund, Kantone, Städte und Wirtschaft
Geothermie ist klimafreundlich, lokal verfügbar, unabhängig vom Ausland und schafft Arbeitsplätze. Angesichts der Klimaziele des Bundes und der aktuellen geopolitischen Lage ist es unverantwortlich und unverständlich, dieses Potenzial einfach weiterhin brachliegen zu lassen.

Um die unter unseren Füssen schlummernde Wärme im grossen Stil zu nutzen, braucht es entsprechende politische Rahmenbedingungen. Die Förderbeiträge des Bundes zielen zwar in die richtige Richtung, genügen aber noch nicht. In den Energierichtplänen der Kantone ist die Geothermie ungenügend integriert. Für eine sichere Energiezukunft unseres Landes benötigt die Schweiz sämtliche erneuerbaren Energien. Sie kann es sich nicht leisten, nur auf einige ausgewählte Energieträger zu setzen. Geothermie-Schweiz ruft Städte, Gemeinden, Energieversorgungsunternehmen und die Wirtschaft auf, die Chancen der Geothermie zu packen. Bund und Kantone werden aufgefordert, endlich die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen.

 

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