13. August 2025
Bundesrat lanciert Gegenvorschlag zur Atom-Initiative und sorgt für maximale Verunsicherung
Der Bundesrat will das Neubauverbot für Kernkraftwerke kippen und hat dazu heute seinen Gegenvorschlag zur Atom-Initiative lanciert. Ein aktuelles Positionspapier des Wissenschaftlichen Beirats der aeesuisse belegt, dass es sich um eine Scheindebatte handelt, die von den echten Herausforderungen ablenkt.
Ein aktuelles Positionspapier des Wissenschaftlichen Beirats der aeesuisse zeigt: Die Schweiz verfügt bereits über alle nötigen Technologien, um ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken – ganz ohne neue Atomkraftwerke. Entscheidend sind der konsequente Ausbau von Photovoltaik und Windkraft, die intelligente Nutzung von Wasserkraft und Speichern sowie flexible Stromtarife.
Zur Erreichung der Klimaziele müssen fossile Heizungen und Fahrzeuge durch Wärmepumpen und Elektromobilität ersetzt werden, was den Strombedarf von heute 50 – 60 auf 70 – 80 TWh pro Jahr erhöht. Der zusätzliche Strombedarf wird vor allem mit Photovoltaik und Windkraft gedeckt, unterstützt durch flexible Wasserkraft, Speicher und Lastmanagement. Saisonale Lücken werden durch WKK-Anlagen und moderate Stromimporte (5 – 10 TWh) geschlossen, ein Stromabkommen mit der EU ist dafür entscheidend. Durch die Sektorkopplung sinken fossile Energieimporte von rund 140 TWh auf 20 – 30 TWh, grösstenteils in Form von erneuerbaren Flugtreibstoffen. Weiterhin ist Effizienz die wichtigste «Energiequelle», besonders im Gebäudesektor. Innovation, flexible Tarife, gute Raumplanung und ein robuster Zugang zu europäischen Märkten sichern eine kosteneffiziente, klimafreundliche Energiezukunft.
«Die Energiewende ist technisch machbar, wirtschaftlich sinnvoll und sicher – ohne neue Atomkraftwerke. Entscheidend sind der zügige Ausbau der erneuerbaren Energien, die Zulassung relevanter Preissignale, der intelligente Aus- und Umbau der Stromnetze, flexible Verbraucher und ein klarer politischer Rahmen», sagt Stefan Batzli, Geschäftsführer aeesuisse.
Scheindebatte lenkt von echten Herausforderungen ab
Die laufende Diskussion zur Energieversorgung der Schweiz, ausgelöst durch die Blackout-Initiative und dem indirekten Gegenvorschlag des Bundesrates, stiftet unnötig Verunsicherung. Der Auftrag an Politik und Wirtschaft ist klar: Am 9. Juni 2024 sagte die Schweizer Stimmbevölkerung mit rund 70 Prozent JA zur Versorgung mit erneuerbaren Energien. Nach 2017 (Energiestrategie 2050) und 2023 (Klimagesetz) hat die grosse Mehrheit der Schweiz die Transformation des Energiesystems damit bereits zum dritten Mal bestätigt.
Die Energiewende gelingt mit erneuerbaren Energien, Effizienz und Innovation – nicht mit neuen Atomkraftwerken. Das nützt allen, denn anders als AKW machen erneuerbare Energien die Energieversorgung der Schweiz zuverlässig, sicher, wirtschaftlich und unabhängiger. Und das nicht erst in vielen Jahrzehnten, sondern so schnell, wie die Schweiz das will. Das ist gerade in diesen Zeiten nicht hoch genug einzuschätzen.
Hier finden Sie das Positionspapier und die Zusammenfassung.
Weitere Informationen
Simon Dalhäuser, Leiter Kommunikation aeesuisse I 079 772 06 56
Stefan Batzli, Geschäftsführer aeesuisse | 079 420 46 66
Hier können Sie die Medienmitteilung herunterladen: